Liebe Freunde, es wird Zeit, euch etwas über meine Projekt-Idee zu erzählen. Zum 40. Geburtstag wollte ich meinem Mann etwas schenken, das einzigartig ist und etwas, das man nicht kaufen kann. Plötzlich kam mir die Inspiration dieser tollen Idee. Unser Hund „Winnie“ ist wie unser Baby und gehört zu unserer Familie. Nur wer selber einmal einen Hund hatte oder hat, versteht dies wirklich.
Vergänglichkeit
Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Hund länger lebt als wir, ist erdenklich klein. Sofern alles so läuft, wie es normalerweise läuft und man die Lebenserwartung von Hunden denen der Menschen gegenüberstellt, so ist der Fall klar: Unser Hund wird in den nächsten fünf bis sieben Jahren sterben. Dies ist, wie es ist und genauso können wir das nicht ändern, wie es der wahrscheinliche Fall ist, dass wir – so Gott will - im Alter zwischen 80 und 100 Jahren sterben werden.
Pfoten-Abdrucke sind perfekt! Doch nicht „gemalt“ von mir, sondern von unserem Hund Winnie selber.
In Anbetracht dieser Vergänglichkeit, möchte man doch dieses kurze Leben vom eigenen Hund irgendwie festhalten. Fotos haben wir genug und so kam ich zu meiner Idee: Pfoten-Abdrucke sind perfekt! Doch nicht „gemalt“ von mir, sondern von unserem Hund Winnie selber.
Die Umsetzung
So zerbrach ich mir den Kopf, wie ich meine Idee umsetzen könnte. Zuerst machte ich mir über die Farbe Gedanken: Welche Farbe werde ich verwenden? Jeder weiss, dass Farbe auch viele Giftstoffe enthält und ich wollte nicht, dass mein Hund diese Farbe irgendwie frisst. So war mein erster Gedanke und die plausibelste Antwort auf diese Frage: Ich verwende Lebensmittelfarbe.
So liess ich unseren Hund zuerst durch die Lebensmittelfarbe und danach über das Papier spazieren. Mithilfe von Leckerlis sollte dies möglich sein.
Es war nicht so, dass ich von Anfang an das Ergebnis im Kopf hatte, wie das sonst der Fall ist. Es war ein Projekt mit offenem, unbekannten Ausgang.
Das spannende an dem ganzen Projekt: Ich wusste nicht, wie es ausgeht und ich wusste nicht, ob das Bild gut wird. Es war nicht so, dass ich von Anfang an das Ergebnis im Kopf hatte, wie das sonst der Fall war. Es war ein Projekt mit offenem, unbekannten Ausgang. Das machte den Reiz aus, das war das Interessante.
Nachdem ich den Keller mit Abdeckfolie ausgekleidet hatte und die Malstrasse, die einer Panierstrasse für Schnitzel glich, bereit war, ging es los. Mit Leckerli bewaffnet holte ich Winnie. Sie kam um die Ecke, stürmte in den Keller - die Leckerlis waren ihr egal – sie stürzte sich geradewegs und direkt auf die Lebensmittelfarbe und fing an, diese aufzulecken. „Mist“, dachte ich und versuchte mit aller Mühe, sie davon abzuhalten. Die Schnauze war rot und blau und grün und die Leckerlis noch in meiner Hand. „Na toll“, dachte ich. Irgendwie konnte ich sie aber von der Farbe ablenken und ich schaffte es, dass sie durch die Lebensmittelfarbe und danach über das Papier lief. Einmal hin und einmal her. Es machte ihr sichtlich Spass!
Ob das Bild gut war oder nicht, wusste ich nicht. Ich packte Winnie und trug unseren 25 kg schweren Hund unter die Dusche. Sie liebt Wasser und hüpft in jeden noch so kleinen Bach, aber wenn sie etwas nicht mag, dann ist es duschen. Doch da musste sie durch, die Überraschung sollte nicht auffliegen und mein Mann durfte die rote Farbe an ihrer Schnauze und an ihren Pfoten nicht bemerken.
Nachdem sie sauber und trocken war, ging ich zur Malstrasse zurück. Nicht jede Ecke des auf den Boden gelegten Papiers war als Bild zu verwenden, doch zwei, drei schöne Stellen waren zu nutzen. Zufrieden räumte ich alles weg und legte das Papier zum Trocknen. Plötzlich kam mir eine weitere Idee. Ich wusste, was ich wollte: Das Projekt sollte noch viel grösser werden.
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helmut möller (Sonntag, 22 Januar 2017 20:08)
WOW # GREAT RESPECT !!! #
Marlies Blättler Hamberger (Dienstag, 14 Februar 2017 17:03)
Liebe Lilly
Die Idee mit dem Kunstprojekt "Animal Foodprints" finde ich genial und extrem interessant.
Bin auf die Bilder total gespannt.